Kapitel 34
„Die Hütte des Pescador“
Meine Situation war prekär. Die Schweißperlen auf meiner Stirn waren nicht nur von der hohen Luftfeuchtigkeit des Klimas. Ich wusste nicht, was mich hinter der Tür erwartete. Ich klopfte noch einmal, öffnete sie einen Spalt breit und ging aus der Schusslinie.
„Ich bin Don Waltero, ist hier jemand?“, mit meinem Namen hatte ich mir schon so manchen Respekt verschafft und meinen Revolver hielt ich gespannt.
Plötzlich hörte ich leises Gemurmel, eine Frauenstimme:
„Don Waltero!, es ist
Walter!“, die Tür ging auf.
„Dios mio, ich dachte ihr seid Rebellen!“, mit ihrem Revolver in der Hand, stand Luana vor mir.
Ich war überrascht und zugleich erleichtert. Wir steckten unsere Revolver weg und umarmten uns. Ihr Körper zitterte.
„Oh Walter, was machst du hier?, hast du meinen Zettel nicht gelesen?, ich hatte dir eine Nachricht hinterlassen, dass wir, umständehalber, nach Tingo Maria fahren müssen und morgen wieder zurück sein werden!“, sie drückte ihren Körper gegen meinen Körper und ich spürte, wie sie ihren Oberschenkel in meinen Schritt presste, fühlte ihr heißes Verlangen nach mehr.
Dieses geile Gefühl war schnell verflogen, denn Juan stand mit seinem Revolver in der Hand hinter mir.
Luana ließ mich los, ging ein Schritt zurück.
„Wer ist das?“, sie ging noch ein Schritt weiter zurück, in den Schutz von Seni und dem Kurier, beide hatten ihren Revolver auf Juan gerichtet. Ich ging etwas zur Seite, aus der Gefahrenzone.
„Tío Eugenio, was machst du hier?, das ist doch nicht dein Boot?“, rief Juan und steckte seinen Revolver weg.
Ein Blitz und gleich drauf ein lauter Donnerschlag durchbrach die gefährliche Szenerie. Das Wetter war direkt über uns. Der Lichtblitz entlud sich in dem Außenborder des kleinen Bootes, das in Flammen aufging. Juan war der schnellste am Boot, band es los und schubste es von der Hütte weg in den Fluss. „Es war nicht dein Boot, zum Glück!“, witzelte er hinterher.
»Feuer auf dem Wasser war ein seltener Anblick für mich, kannte ich so nur aus dem Fernsehen.«
Eine Zeit lang sah ich dem Schauspiel zu, wie das Feuer über das Wasser schwimmt, dann rief Eugenio, der Kurier und Onkel von Juan, der auch überrascht war:
„Kommt doch rein in die Hütte, ihr seid ja alle nass bis auf die Haut!“
Amelie und Pilar sahen aus, als wären sie nackt, der dünne Stoff ihrer Kleidung wurde durch die Nässe durchsichtig, ein geiler Anblick.
Juans Grinsen war wieder was zum reinschlagen, aber diese Grimassen waren wohl nur gespielte Eitelkeit.
Luana, Seni und Eugenio waren die Einzigen, die trocken waren.
Während sich draußen weitere Blitze entluden, machten wir uns in der Hütte gemütlich. Ich schaute mich um.
Die zwei Räume hatte Eugenio zweckmäßig eingerichtet; im ersten Zimmer war ein Gasherd; ein Tisch mit Schublade für Messern, Gabeln und Löffeln, Küchenutensilien; drei Stühle und ein Sessel; ein offenes Regal mit Lebensmittelvorräten, haltbares, wie Konserven, Reis, Mais, Bohnen, schwarze und weiße; ein Hängeschrank mit Tellern, Tassen, verschiedene Töpfen und Pfannen. Alles für einen längeren, geplanten oder spontanen Rückzug.
»Eugenio war ein Kreole, mitte 30, der durch seine Tätigkeiten manchmal untertauchen, von der Bildfläche verschwinden mußte. Die Hütte war ein idealer Unterschlupf, nicht nur zum Fischen.«
An den Wänden hingen verschiedene Angeln und präparierte Fischköpfe. Eugenios tropische Trophäen. Manche sahen aus, als würden sie durch den Raum schreien, kreischende Mäuler mit spitzen Zähnen. Letzte Atemzüge.
Der heftigen Diskussion der beiden Männer, sie sprachen Quechua, schenkte ich keine Beachtung. Das Wort „Gringo“, das immer wieder betont wurde, war ich gewohnt, ich war der Eindringling, der Fremde.
Luana durchbrach die rege Unterhaltung mit erhobener Stimme und nur einem Satz:
„Der Gringo ist vertrauenswürdig!“, sie sprach spanisch, damit ich sie verstand und schaute zu mir rüber. Unsere Blicke trafen sich, ich gab ihr ein Fingerzeichen an meinen Hut und ein Augenzwinkern.
Die Diskussion ging weiter und Luana mischte sich immer wieder ein. Amelie und Pilar standen drumherum und waren nur feuchte Staffage. Seni rief dazwischen:
„Meine Schwester lasse ich nicht alleine!“, da war er wieder, ihr ungestümer Charakter, wild, unbändig, den ich auf Mati Paqui kennengelernt hatte. Wenn Seni wollte, war sie zu allem bereit. Der Wortwechsel nahm kein Ende.
Leise stieß ich die Tür zum Hinterzimmer auf, das mich neugierig anzog. Das riesige Bett mit dem roten Laken unter dem Moskito Netz, ließ meine Phantasien tanzen. Der Tisch aus Palisander Holz, der rote Ledersessel, die Hängematte aus rotem Baumwollstoff, dahinter noch eine Tür, wohl zur schnellen Flucht nach draußen. Meine Aufmerksamkeit schenkte ich dem Sekretär mit Regalaufsatz und ein paar wenigen Büchern. Da standen, unter anderen, Günter Grass’s „Blechtrommel“ in spanischer Ausgabe; Mario Vargas Llosa’s „La Ciudad y los Perros“; Martin Fierro’s „Gaucho Epos“; ein abgegriffenes spanisches Lexikon und das spanische Kamasutra. Die kleine Dose und das dünne Glasröhrchen hatte ich fast übersehen. Kokain für den Eigengebrauch.
»Eugenio war ein gebildeter Krimineller, wissbegierig auf die literarische und erotische Welt. Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit illegalen Kurierdiensten. Für peruanische Verhältnisse war er Reich, die Aufträge, sein Geschäft lief gut. Das sah man an der Einrichtung seiner Hütte, von außen nicht einsehbar, inmitten der tropischen Wildnis.«
Während ich durch das Kamasutra blätterte, spürte ich heißen Atem in meinem Nacken und zwei Brüste, die sich gegen meinen Rücken pressten. Ich klappte das Buch zu und sah über meine Schulter. Es war Luana, sie flüsterte:
„Kommst du mit nach draußen, die Männer wollen mit dir reden!“, sie umarmte mich von hinten, ihr Körper war angespannt, sendete Signale aus, wie: „Nimm mich wie du es möchtest, jetzt, ich brauche dich!“, sie war zu allem bereit. Wir pressten unsere Köpfe zusammen. Wange an Wange. Ich fragte sie:
„Oh Luana Liebes, was passiert hier?“, ich befreite mich aus ihrer Umklammerung.
„Alles ist gut, mach dir keine Sorgen!“, sie nahm meine Hand und zog mich nach draußen, zu den anderen. Sie standen mit dem Rücken zur Wand, nur Amelie und Pilar saßen am Tisch.
Eugenio kam auf mich zu:
„Don Waltero, du musst hier bleiben, es ist zu gefährlich für einen ausländischen Fremden, und für uns, wenn du dabei wärst!“, er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte weiter: „Amelie und Pilar bleiben bei dir, damit du nicht alleine bist. Ihr seid meine Gäste, der Lebensmittelvorrat ist gefüllt, sowie Wasser, Wein und peruanischer Whisky, wenn ihr hungrig und durstig seid, scheut euch nicht zu essen und zu trinken, und für den besonderen Kick steht drinnen im Regal eine Dose mit weißem Pulver. Amelie kennt sich bestens damit aus!“
Ich schaute zu Pilar und Amelie, das Grinsen in ihren Gesichtern sprach das komplette Kamasutra. Geile Biester.
„Juan bringt uns mit seinem Boot nach Tingo Maria!, sagte Eugenio, wir erledigen unsere Geschäfte und morgen, wenn alles gut geht, spätestens übermorgen, kommen wir zurück und nehmen euch wieder mit!“, er ging auf und ab, wurde zusehends nervöser.
Das Wetter hatte sich derweil beruhigt.
„Vámonos Muchachos!“ Eugenio drängte zur Abfahrt.
Luana kam zu mir, übergab mir ein Tütchen mit Pulver und meinte:
„Das mischst du später in eure Getränke, es macht euch stark und öffnet eure Seelen!“, sie gab mir ein Kuss auf die Wange.
„Pass auf dich auf mein lieber Gringo!“, bis bald wieder.
Die vier stiegen in das Boot und fuhren mit aufheulendem Motor in östliche Richtung.
„Vaya con Dios Muchachos!“, rief ich ihnen hinterher.
Es war später Nachmittag, der Gewitterregen hatte sich verzogen. Amelie und Pilar, die freiwillig bei mir geblieben sind, waren nackt. Sie hatten ihre klammen Klamotten zum Trocknen aufgehängt. Und ich tat es auch. „Die Nackten vom Rio Monzon“.
Der Titel ist ein Roman wert.
Amelie stand am Herd und kochte einen Gemüsetopf mit Hühnchen und Reis, zauberte was aus Konserven.
Pilar konnte nicht kochen, aber dafür hatte sie andere Qualitäten.
„Gringo Don Waltero, kommst du mal!“, ihrem Lockruf von draußen konnte ich nicht widerstehen. Ich ging zum Steg hinter der Hütte, der zu dem kleinen Toilettenhäuschen und direkt in den Wald führte. Außer der grünen Wildnis und das Plätschern des Wassers war nichts zu sehen und zu hören. Ich ging weiter nach hinten, am Toilettenhäuschen vorbei, schreckte dabei eine Seeschlange auf, die in den Fluss flüchtete. Die Dinger sind nicht ungefährlich.
Ich blieb stehen, lauschte in den Urwald. Außer den fremdartigen Geräuschen der tropischen Natur, nichts. Pilar war nicht zu sehen.
Ich ging zurück, fühlte mich verarscht. Plötzlich rief Pilar aus dem Wasser: „Hey Gringo, hier bin ich, komm rein, es ist so schön erfrischend!“, sie lachte schwimmend im klaren Wasser, in dem sich das Grün des Regenwaldes und das gelborange der untergehenden Sonne spiegelte.
»Eugenio hatte einen natürlichen Pool hinter seiner Hütte angelegt, abgesperrt mit Netzen gegen Seeschlangen und anderes, giftiges Getier.«
Ich kletterte die steilen Stufen vom Steg hinunter ins Wasser, hielt mich an der letzten Stufe fest, die schon im Wasser lag. Pilar kam zu mir geschwommen, tauchte kurz vor mir unter. Sie umklammerte meine Oberschenkel, ergriff meine Pobacken und tauchte vor meinem Brustkorb auf. Sie rieb ihre Brüste an meinem erregten Phallus und stammelte an der Wasseroberfläche:
„Oh, mein lieber Don Waltero, ich gebe dir was du brauchst!“, sie holte tief Luft und tauchte unter.
Ihre Hände umfassten meinen steifen Schwanz und ich spürte, wie ihre Lippen meine harte Eichel massieren. Das Wasser wirbelte. Mein Blut kochte. Ich fasste ihren Kopf mit meiner rechten Hand und verstärkte die Bewegungen. Mit meiner linken Hand hielt ich mich krampfhaft fest, damit wir nicht abtrifteten. Ihre Zunge und Zähnen brachten mich in den intensivsten Wahnsinn. Das Gefühl, als mein Lustsaft in ihren Mund schoss, war, als ob ein Blitz ins Wasser einschlägt. Mein Stöhnen unterdrückte ich unter der Wasseroberfläche, die Luftblasen nahmen kein Ende. Pilar ließ von mir ab und tauchte auf. Sie lächelte, öffnete ihren Mund, ließ meine Spermien frei und sagte:
„In ein paar Wochen gibt es bestimmt kleine Frösche!“
Während ich vor lachen fast den halt verlor, stieg sie über mich auf die Stufen, drückte ihre Vulva gegen mein Gesicht. Ich nutzte
die Gelegenheit, hielt sie mit beiden Armen an der Hüfte fest und presste meine Zunge in ihre Lustspalte. Ihr tiefes Seufzen und Stöhnen, das meine Zungenschläge auslöste, erstickte sie mit vorgehaltener Hand. Ich presste intensiver, knabberte an ihrer ausgeprägten Klitoris. Das zittern ihres Beckens kündigte einen explosiven Orgasmus an. Immer schneller bewegte ich meine Zunge, rein und raus, immer wieder, immer intensiver. Ihr Körper windete sich vor Lust und Erregung. Ich spürte ihren warmen Liebessaft, der über mein Gesicht sprudelte, dann konnten wir uns nicht mehr halten und fielen eng umschlungen ins Wasser.
Im Verlauf unseres feuchten Vorspiels brach die Nacht herein und mit der Dunkelheit wurden die unzähligen und seltsamen Geräusche des tropischen Waldes lauter. Befriedigt stiegen wir aus dem Wasser und gingen in die Hütte. Amelie hatte die Laternen angezündet, saß schon beim Essen am Tisch.
„Da seid ihr ja!, ich hatte euch gerufen!, habt ihr mich nicht gehört?“, sie lächelte uns skeptisch an.
Pilar setzte sich an den Tisch. „Wir waren schwimmen im Pool, es war so erfrischend!“, sie schaute verlegen zu mir.
Ich stand hinter Amelie, streichelte über ihre Schultern.
„Dein Rufen müssen wir überhört haben, ging wohl in den lauten Geräuschen unter!“, ich setzte mich neben Amelie, die mich sehnsuchtsvoll ansah.
„Buen provecho, guten Appetit!“, wünschte ich in die Runde und tölpelhaft fiel mir die Gabel unter den Tisch. Pilar lachte lauthals. Ich bückte mich, konnte aber die Gabel nicht sehen. Ich stand auf, bückte mich wieder und rutschte auf den Knien unter den Tisch. Die Gabel lag unter Amelies Stuhl. Sie bemerkte dass ich vor ihr kniete, öffnete ihre Beine und rutschte mit ihrem Hintern an die Stuhlkannte. Dem Anblick ihrer rosaroten Muschi, umgeben von dunkelbrauner, rasierter Haut, konnte ich nicht standhaft bleiben. Ich küsste ihren Venushügel, den sie mir genüsslich entgegen streckte und leckte ihre zarten, feuchten Schamlippen, die vor Nässe trieften, erst die Linke, dann die Rechte, in kreisenden, intensiven Bewegungen. Auch Pilar rutschte mit ihrem Becken zur Stuhlkante, öffnete ihre Beine und verlangte nach meiner Zunge, sie war unersättlich.
Ich bediente die zwei Frauen auf angenehmste Weise. »Ihr Bitten und Betteln und Stöhnen höre ich heute noch in meinen Träumen.« Abwechselnd bohrte ich meine Zunge in ihr rosarotes Fleisch. Sie belohnten mich mit ihren zitternden Beinen und ihren spritzenden Liebessaft.
Welch ein Vorspiel vor der Hauptspeise und die Nacht stand uns bevor.
Aber das ist wieder die nächste Geschichte.

