Peru 1989
Kapitel 26
Der lange Ritt nach Monzón
„Die Nacht auf Mati Paqi“
Luana stand nackt am Feuer und schwenkte den Kochtopf. Daneben stand die Kanne mit dem Teegemisch, den sie vorher angesetzt hatte, halb in der Glut, zum warmhalten. Wir hatten unsere nassen Klamotten zum trocknen ausgezogen.
Ich stand eng umschlungen hinter ihr, presste meinen Körper gegen ihren Körper und zusätzlich drückte sie ihren Po gegen mein Becken. Oh ja, ich liebte es, wie sie mich in diesen geilen Situationen führte. Sie presste meine Erregung zwischen ihre heißen Schenkeln und drückte sie mit ihrer Hand gegen ihr feuchtes Verlangen. Ihre beflügelten Bewegungen, die mich in den Wahnsinn trieben, brachten uns in den nahen Himmel und wieder zurück. Sie legte ihren Kopf nach hinten auf meine Schulter und flüsterte mir entspannt ins Ohr:
„Komm, ich schenke uns ein Tee ein, er wird uns gut tun!“
Draußen peitschte der Tropenschnee gegen das Gras Dach. »Ich hatte nie geglaubt, dass ein Dach aus Gras so dicht sein kann, genauso wie die Steinmauern, kein Luftzug ging hindurch.«
Unsere einfache Hütte trotzte der Regenzeitromantik. Plötzlich hörten wir Geräusche von draußen, es waren Schritte, polternde Steine, dann klopfte es an die Tür. Luana löste sich aus meiner erotischen Umklammerung, wir schauten uns an. Unsere Erregtheit wechselte in vorsichtige Ängstlichkeit. Schnell zogen wir uns was über. Der Griff zum Revolver in dieser Situation, war für mich die normalste Sache der Welt geworden. Ich positionierte mich verdeckt neben dem Feuer. Luana ging langsam auf die Tür zu. Es klopfte ein zweites Mal, heftiger, und eine helle, weibliche Stimme rief;
„Luana, bist du hier?
Luana, ich bin es; Xenia! Mach die Tür auf!
Luana, lass mich rein!“
Luana blickte verwundert zu mir rüber und öffnete die Tür. Vor der Hütte stand eine junge Frau, zitternd und nass bis auf die Haut.
Luana erschrak;
„Oh mein Gott, Xenia, was machst du hier?“, komm rein, du zitterst ja am ganzen Körper!
Luana schaute skeptisch in die einbrechende Dunkelheit. Am Corral bei den Pferden und um die Hütte war alles ruhig.
Aus meiner Deckung heraus sah ich im Schein des Feuers ein paar Schneeflocken tanzen. Luana schloss die Tür.
„Dios mio Xenia, zieh deine nassen Klamotten aus und komm ans Feuer, du erkältest dich noch!“, rief Luana in den Raum.
Langsam bekam ich Vertrauen in die Szene, legte meinen Revolver weg und kam aus meiner Deckung heraus. Xenia erschrak, als sie mich sah und hielt ihre nasse Hose vor ihren halbnackten Körper.
„Hab keine Angst Liebes, das ist Walter, ein lieber Freund aus Deutschland, er will unser Land und unsere Kultur kennen lernen!“, sagte Luana.
„Ja, ich weiß dass du nicht alleine bist, dein Mann hatte mir gesagt, dass du mit einem Gringo unterwegs bist!“, erwiderte Xenia.
Ich reichte ihr meine Hand zum Gruß. Nur zögernd nahm sie sie an, aber ihr Handgriff war fest und herzlich.
„So, aber jetzt runter mit den nassen Klamotten, dann trinkst du einen heißen Tee und das, was ich gekocht habe, reicht auch für drei!“, sagte Luana und gab ihr eine Decke zum umhängen. Und dann musst du uns erzählen was passiert ist und warum du hier bist!
»Xenia war eine Indigena, eine Quechúa. Ihre dunkelbraune Haut, ihr fester Körper, das markante Gesicht mit den hochstehenden Backenknochen und ihren weißen Zähnen, wenn sie lächelte. Ich schätzte sie auf höchstens 20, nicht älter, eher jünger. Und ihre helle, sehr weibliche Stimme, als sie sagte; „ja, ich weiß dass du nicht alleine bist, dein Mann hatte mir gesagt, dass du mit einem Gringo unterwegs bist!“, klang sehr leidenschaftlich.«
Wir setzten uns an den kleinen Tisch. Xenia saß links neben mir, hielt mit ihrer linken Hand krampfhaft die Decke fest, die ihren nackten Körper bedeckte und mit ihrer rechten Hand schlürfte sie genüsslich den heißen Tee aus einem Becher. Ihre halblangen, schwarzen Haare waren lockig und wild durcheinander.
Durch ein rollendes Geräusch aus der näheren Umgebung und die zitternde Hütte, erschraken wir plötzlich. Luana stellte den Topf mit dem Essen auf den Tisch und beruhigte uns;
Macht euch keine Sorgen, es ist eine Lawine, die zwischen den nahe gelegenen 6000er Bergen der Cordillera Huayhuash in ein Tal donnert. Dieses Jahr sind sie besonders schlimm.
„Aber Xenia, das kennst du ja!“, sagte Luana.
„Ja schon!“, erwiderte sie, aber ich habe sie noch nie so laut und so nahe erlebt.
Luanas Gelassenheit in diesen Situationen faszinierte mich. Sie setzte sich rechts neben mir an den Tisch, der fürchterlich wackelte, weil ein Tischbein zu kurz war. »Ich hasse wackelnde Tische, bei Stühlen war es mir egal. Ein wackelnder Stuhl beflügelt meine Sinne, aber ein Tisch?, geht nicht.«
Ich stand auf und suchte nach etwas. Auf dem Lehmboden fand ich einen kleinen Stein, den ich unter das kurze Tischbein drückte. Repariert. Beim wieder hinsetzen, sah ich Xenias Grinsen. Ihre Haare vielen ihr ins Gesicht, weil sie verlegen nach unten schaute. Sie lockerte etwas ihre Decke, durch das Licht des Feuers sah ich durch den offenen Schlitz den Schatten ihrer schönen Brüste mit den ausgeprägten Nippeln. Aber dieses verschmitzte, geile Grinsen war ansteckend. Luana grinste mit, wahrscheinlich sahen sie die Beule in meiner Hose, die ich nicht verbergen konnte. Die brennenden Kuhfladen knisterten leidenschaftliche Geilheit in die kleine Hütte.
Luana wurde ernst.
„Komm Liebes, erzähl, was hat dich in diese unwirtliche Höhe getrieben, was ist passiert?“
Und Xenia erzählte:
»Seit drei, vier Tagen habe ich nichts mehr gehört von dir, du bist wie eine große Schwester für mich, du weißt, wir teilen uns alles zusammen!“«
„Oh ja Liebes, tut mir Leid, aber ich wollte mich um unseren Gast kümmern, seit langer Zeit ist wieder mal ein Tourist in unserem Dorf. Außer den Franzosen, die unser Land umgraben, kommt niemand in diese Abgeschiedenheit. Es ist ein Wunder, auf das ich schon lange gehofft habe!“, sagte Luana.
Und Xenia erzählte während des Essens weiter;
»Die Rebellen haben unseren Bürgermeister erschossen. Ich habe mich nicht mehr aus dem Haus getraut, hatte schreckliche Angst. Heute morgen kam dein Mann zu meinem Vater, er war sehr aufgeregt und hat ihm mitgeteilt, dass die Rebellen gestern Abend „Jorge“, unseren Lehrer, erschossen haben. Mein Vater war sehr aufgebracht. Jorge war ein Freund meines Vaters.
Dein Mann hat ein Packpferd von uns mitgenommen und gesagt, dass du mit einem Gringo nach „Monzón“ reitest, um was zu erledigen, das nicht aufgeschoben werden kann. Und als er nach zehn Uhr wieder kam, holten sie die Leiche des Lehrers aus dem Haus und zusammen mit meinem Vater und einem Freund fuhren sie nach Huánuco. Ich habe dann mein Bündel gepackt und bin euch nachgegangen. Kurz hinter dem Dorf habe ich Emilio getroffen, er hatte es ziemlich eilig, er hat mir gesagt, dass ihr den anderen Weg über den Cuyoq Punta reitet und auf Mati Paqi übernachtet, wegen den Rebellen.
Ich war über sechs Stunden unterwegs, bin noch in den Schnee gekommen. Es war so kalt.«
„Hast du die Rebellen oder irgendwelche Leute unterwegs gesehen?“, fragte ich.
„Nein, ich habe niemanden gesehen oder bemerkt, ich habe mich auf den Weg konzentriert, er war so felsig und glitschig, je höher ich kam, es wurde immer schlimmer und kälter, und dieser Schnee, dann sah ich endlich eure Pferde im Corral!“, sagte Xenia und schob ihren leergegessenen Teller zur Seite.
Luana stand auf, stellte sich hinter sie, zog ihre Decke zurück und massierte ihre Schultern, ihre nackten Brüste.
„Beruhige dich Liebes, hier bei uns bist du in Sicherheit!“, sagte Luana.
Xenia lehnte sich zurück, schloss die Augen und genoss diese erotischen Berührungen.
Ich zog mein dickes Hemd an, schlupfte in meine Stiefel, nahm das Geschirr mit einem Eimer und etwas Wasser und ging nach draußen zum spülen.
Es hatte aufgehört zu schneien, die Wolken hatten sich verzogen und die Bergspitzen der Fünf- und Sechstausender Berge glitzerten im Mondlicht.
»So ist die Regenzeit in den peruanischen Anden, ein kommen und gehen der Wolken und des Wetters.«
Es wurde spürbar kälter, mein Taschenthermometer zeigte minus Zehn Grad.
Unsere Pferde dösten in einer Ecke im Corral, wegen der Kälte waren sie dicht zusammen gerückt. »Würden die Rebellen dieses Gebiet nicht kontrollieren, wäre es eine friedvolle Berglandschaft.«
Nach einigen Minuten ging ich wieder zurück in die wohlige Wärme der Hütte.
Xenia lag nackt auf dem Schlafplatz. Luana kniete vor ihr und malte ein rotes Hexagramm auf ihren unteren Bauch. Sie schaute mich an und da wusste ich, was in dieser Nacht noch alles passieren wird. Sie hatte sich wieder rote Spiralen auf ihre Wangen gemalt.
Luana stand auf, ging zum Feuer und legte getrocknete Kuhfladen nach. Die Hütte kochte, wie der Tee; und dieser süßliche Duft im Raum berauschte meine Sinne.
„Zieh dich aus Gringo!“ Luanas Befehl war energisch und direkt.
Xenia beobachtete die Szene, grinste und hatte sichtlichen Spaß an der erotischen Provokation.
Lasziv lag sie auf dem Schlafplatz, spreizte ihr angewinkeltes Bein und schlürfte an ihrem süßen, heißen Getränk. Der Blick auf ihren sinnlichen Körper, auf ihre teilrasierte Nacktheit mit dem roten Hexagramm, ließ mich kurz atmen.
Ich zog mein dickes Hemd aus. Luana reichte mir ein Becher Tee, den ich langsam in mich hinein kippte.
»Bis heute weiß ich nicht, was sie damals in den Tee untergemischt hatte. Ein Pulver, das meine Phantasien berauschten, meinen erotischen Horizont erweiterten. Sie kannte sich aus, sie war die Schamanin, die Bruja. Sie war Xenia’s Lehrmeisterin und mein Forschungsobjekt der Begierde.«
Luana öffnete den Gürtel meiner Hose, den Knopf und den Reißverschluss und zog sie runter bis zu meinen Stiefeln. Ich lehnte mich gegen den Tisch und stützte mich mit meinen Armen ab.
Ich schaute zu Xenia, unsere Blicke trafen sich wie eine Verabredung. Oh Gott, dieses geile grinsen in ihrem Gesicht war so wollüstig. Sie fing an sich selbst zu streicheln, ihren Venushügel, ihre jungen Brüste. Sie zupfte an ihren schwarzen, steifen Nippeln.
Ihre Bewegungen waren aphrodisierend und beflügelten mein Kopf Kino, wie die Droge.
Als ich Luanas Lippen spürte, die mein Blut zum kochen brachten, sah ich rotierende, rote Spiralen auf mich zu rasen. In ihrem Zentrum explodierten immer wieder glitzernde Sterne, wie ein Feuerwerk.
Luanas Gleitrhythmus, die meine Wallungen zum zittern und zucken brachten, war nur die Ouvertüre für die erotischen Rituale der Nacht auf Mati Paqi.
Aber das ist wieder die nächste Geschichte





